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  • AutorenbildSandy

Ausflug ins Chaos

Ich bin grade zur Tür rein, mein Puls hat sich mittlerweile beruhigt und meine Finger tippen es wie von selbst… Der heutige Ausflug hatte es in sich.

Ohne Witz.

Ausflug ins Chaos

Meine 10.000 Schritte hatte ich heute bereits vor (!) 12 Uhr hinter mich gebracht und das meine Lieben, obwohl ich einen dezenten Kater vom gestrigen Geburtstag hatte/habe… ich bin im Eimer. Mein Puls war konsequent über 120 und nach diesem Erlebnis, ist die Vorstellung, jemals Pferdefleisch zu probieren, nicht mehr ganz so abwegig…

Nach dem Frühstück ist vor dem Chaos

Wir waren heute nachm Frühstück im Niendorfer Gehege zum Ponyreiten. So weit, so gut. Ist ja nicht das erste mal. Das einige Ponys etwas störrisch sind, kennen wir auch schon, doch heute hat sich Murphy (oder sonst irgendwer gehässiges) ein ganz besonderen Spass mit uns erlaubt.

Ponys, die Esel unter den Pferden

Zuerst hatten wir die Minipony Ausgabe namens Johnny. Johnny sei etwas bockig heute. „Ha, damit kenn ich mich aus“ flaxte ich euphorisch mit der Pferdefrau rum und zuckelte los.

Genau 15 Meter und dann ging gar nix mehr.


Er blieb stehen, ich zog, schnallste erotisch ( oder doch eher exotisch?) und säuselte mir einen zurecht, doch Johnny blieb felsenfest stehen. Ich bin mir an dieser Stelle sicher, dass Johnny im früheren Leben Manfred hieß und ein Esel war. ABer das nur nebenbei.

Was mach ich also? Ich zuckelt 15 Meter wieder zurück, denn das war die einzige Richtung, in die Johnny mit meinem Baby (Der musste jetzt sein) gehen wollte. Gut. „Äh, Reklamation *kicher* könnten wir bitte das Pferd umtauschen?“ Die Blicke der wartenden Eltern waren mir äußerst unangenehm, aber egal. Ich wollte der Lütten eine Freude machen, also bitte jetzt ein nettes Pferd, aber zackig.

Pferdetausch, demnächst bei RTL II

Wir bekamen dann die einäugige Hilde, die „total lieb und brav“ sei. Ich dachte klasse, ein Inklusions-Pferd, dass twitterst du später! Tja und dann zuckelten wir auch schon los.

Wieder an den Eltern vorbei.

15 Meter später waren wir noch immer am gehen und ich gewann wieder an Selbstbewusstsein.


Das verlor ich dann allerdings genau 10 Meter später gänzlich…

Hilde hatte Hunger und da Hilde kein Pony sondern ein riesen Pferd war, hatte Hilde meinen vollsten 120cm Stockmaß entsprechenden Respekt. Ich appellierte nach 5min an Hildes Gewissen uns nun doch bitte einfach durch den Wald zu führen, doch Hilde sah dies anders.

Ich drehte sie, sie drehte zurück. Was für Fremde nach einem Walzer aussah ( inklusive Fusstritt!!! Also ihrer auf meinem!!), war für mich der pure Horror. Die Lütte nahm ich runter von der riesen Hilde und dann versuchte ich den gleichen Trick wie bei Johnny.

Einmal umdrehen bitte!

Richtung Heimat gedreht, bewegte sie sich nun tatsächlich wieder und vor allem hörte sie auf, das Gras am Wegesrand zu fressen. Ich ging somit an den gleichen Eltern wie vor 10 min wieder vorbei und war gewillt, nun erneut das Pferd zu tauschen, oder im Erdboden zu versinken… oder beides.Die Pferdefrau schaute mich mitleidig an, die Fremden um mich rum tuschelten und die Pferdeliebe der Lütten minimierte sich merklich. Die nette Pferdefrau bot nun an, uns ein Stück zu begleiten und verriet mir Tricks mit denen Hilde auf jeden Fall gehorchen würde…

Hilde hingegen tat unschuldig und ging entspannt mit der Pferdefrau und uns los. Auch an der saftigen Wiese tat Hilde so, als sei sie auf Diät. Nach weiteren Metern ließ uns die Pferdefrau dann alleine weiter reiten und mir war trotzdem mulmig. „Aber das wissen Pferde, die spüren sowas, besser noch als Hunde!“ Appellierte ich an meinen Kopf und an meinen Puls, um mich selbst irgendwie zu beruhigen.

Die wilde Hilde

Hilde und ich hatten ein zügiges Tempo drauf. Wir überholten gefühlt alle anderen Ponys, die grade so unterwegs waren, aber wir machten das Beste draus. Die Lütte stellte sich vor, dass neben ihr Bibi und Tina reiten und das wir zusammen ein Abenteuer erleben. Abenteuer. Oh ja, das ist auf jeden Fall ein Abenteuer, denn das Tempo wurde nicht weniger. Es war noch kein Trab, aber Schritt war es auch nicht. Schon lange nicht mehr. Egal, Hilde hörte einigermaßen gut und wir beide waren immerhin am noch Leben.

Sie haben Ihr Ziel erreicht!


Mein Fitnessarmband vibrierte fröhlich und gratulierte mir zu meinem Tagesziel, während Hilde mich mit ihrem Kopf immer leicht anschob. Auf den letzten 100 Metern kann ich nun nicht mehr genau sagen, wer letztendlich das Tempo vorgab, aber Fakt ist, Hilde und ich freuten uns beide gleichermaßen auf das gemeinsame Ziel.Zum Schluss überholten wir noch weitere 5 Ponys und die Lütte trötete stolz vom Pferderücken hinab, dass wir ein Rennpferd hätten. Ich war mir in diesem Moment nicht sicher ob sie Hilde oder mich damit meinte..

Wir haben die große 60 min Runde in 32min geschafft.


Mehr muss ich, glaube ich, nicht sagen…

Ein erneuter Vibrationsalarm gratulierte mir nun zu 30min Fitnesstraining und ich sehnte mich einfach nur noch danach, mich irgendwo hinzusetzen.

Hilde hat mich fertig gemacht, die Lütte glücklich und meinem Fitnesstracker gezeigt, was in mir steckt.


Und was sagt uns das?

Sind wir nicht alle ein bisschen Hilde?

Ach und als die Lütte und ich da so saßen, nach unserem Abenteuer, kam an uns Hilde mit ihren neuen Opfern vorbei. Keine 5min später sahen wir sie erneut, nur in die andere Richtung laufend und ohne Reiter … auch diese Familie wollte Hilde umtauschen und plötzlich konnte ich wieder ein bisschen Lächeln.

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