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Die richtige Schule finden

Wie macht man das, die richtige Schule finden? Ich fand es damals schon schwierig, als das Thema Kindergarten aufkam. Bei dem Einen ist DAS toll, beim Anderen DAS und wenn du dein Kind dann ein halbes Jahr in dem KiGa deiner wahl hast, fällt dir plötzlich doch etwas auf, was dir als sehr wichtig erscheint und worauf du vorher gar nicht geachtet hast. Was bringt Bio essen wenn die Kinder nie rausgehen? Oder was ist daran so schlimm, wenn die KiTa kein mega Spielplatz hat, wenn sie doch täglich raus gehen und die Welt erkunden?

Richtige KiTa-Wahl

Damals guckten mein Mann und ich uns drei Kindergärten an und waren reizüberflutet. Bei dem, der uns am meisten überzeugte, gab es keine Plätze mehr, aber unser „Ersatz“ Favorit hatte noch welche. Wobei Favorit da etwas unangebracht ist. Denn eigentlich kam nur der erste für uns in Frage. Nun denn, für den 2. KiGa „L“ bekamen wir  also eine Zusage, dort hatte auch der beste Freund vom Großen einen Platz ergattert. Die Mutter von ihm ist meine beste Freundin und sie fand diesen KiGa spitze. (Auch immer witzig, denn auch wenn man eigentlich gleich tickt, gibt es gewissen Unterschiede bei den Ansichten) Grade als wir den Vertrag dafür unterschrieben hatten, bekamen wir durch Zufall einen Platz bei unserem eigentlichen, echten Favoriten angeboten. Zack, da haben wir natürlich zugeschlagen.

Im nachhinein war es genau die richtige Entscheidung, denn auch wenn jetzt grade zum Ende der KiGa Zeit meiner Kinder in diesem KiGa einiges durcheinander läuft, war es eine tolle Zeit für meine Kids und ich hatte kaum was zum aufregen. Die Stories die ich von meiner Freundin über den 2. KiGa jedoch hörte, hätten mich definitiv zum Wechsel bewogen, aber gut, jeder hat halt seine eigene Meinung und eigene Vorstellungen wie etwas laufen soll.

Und jetzt die Schule

Das Gleiche gilt nun für die Schule. Wir haben hier eine 5min zu Fuß entfernte „Elite“ Grundschule. Hoch angesehen bei den ganzen Karriere-Eltern die ihr Kind auch schon zur KiTa Zeit unter der Woche völlig ausgebucht haben. Klavierunterricht, Chinesisch, Yoga, wat weiß ich. Diese Grundschule bei uns um die Ecke ist meist 5-6 Zügig unterwegs, das heißt jedes Jahr werden bis zu 145 Kinder dort eingeschult und zu dem Zeitpunkt befinden sich dann locker 500 Kinder in dieser Schule. Fünfhundert!!!

Für Kinder die sich schon tierisch unwohl fühlen, sobald sie mit der Bahn oder dem Bus fahren, scheint mir dies ein Horrorszenario zu sein. Und das meine ich ganz ohne Watte und tamtam. Denn mir ist natürlich klar, dass die Anforderungen gestiegen sind und es quasi schon normal ist in der ersten Klasse englisch zu sprechen und kurz vorm Abschluß der vierten Klasse ein Instrument spielen zu können. Trotzdem gibt es noch extreme Unterschiede. Grade in der Art und Weise der Betreuung.

Ich gestehe

Ich gestehe, ich bin scheinbar eine Glucke und kann/will ihn nicht gehen lassen. Meine Grundschulzeit war cool und ich hab daran keinerlei schlechte Erinnerungen, also projiziere ich somit keinerlei Ängste von mir auf ihn, zumindest keine selbst erlebten Ängste ;o) Denn ja, ich frag mich wie er das alles wuppen soll, es ist ja alles so anders als damals. Er hat nicht nur mal 3 oder 4 Stunden und wird dann von mir abgeholt, bekocht und so weiter. Nein, er hat jeden Tag 6 Stunden, ißt Mittag in der Aula und wird dann nach der Hausaufgabenstunde abgeholt. (14 Uhr)

Die richtige Schule finden

Wir haben uns für eine Schule entschieden die weiter weg ist. Mit weiter weg meine ich ziemlich genau 2,4km entfernt. Grade eben, mit einem Quäntchen Glück haben wir den Platz dort bekommen. Nur weil ein anderes Kind weggezogen ist. Es ist halt nicht unser Einzugsbereich und die Regelung trifft hier in Deutschland ja glaub ich überall so zu. Nun denn, diese Schule ist 2 zügig, höchstens mal 3, aber dieses Jahr zum Beispiel nur zwei zügig.

Wir wurden an dieser Schule so herzlich empfangen am Tag der offenen Tür, dass wir bekloppt gewesen wären, uns nicht für diese Schule zu entscheiden. Die Leiterin schwärmt (authentisch) von ihrer Schule und vor allem ihren Schülern, und versprüht eine solch positive Energie, das es schon ansteckend ist.

Auch unser Elternabend verlief super, den hatten wir bereits letzte Woche, dabei ist hier in Hamburg ja erst morgen die Einschulungen. Die aüßerst sympathische Klassenlehrerin hat mir ziemlich viele Zweifel und Sorgen genommen und wir alle hatten gleich das Gefühl, das es die richtige Entscheidung war, diese Schule zu wählen. Denn die Kinder werden quasi an die Hand genommen und wirklich auf ihrem Weg begleitet. Sei es in andere Räume, zum Mittagessen oder auf die komplette Schullaufbahn bezogen. Sie werden NICHT allein gelassen. Das wollte ich wissen. Das ist mir wichtig.

4 1/2 jährigen Untersuchung

Die 4 1/2 jährigen Untersuchung hatten wir damals übrigens in der „Elite“ Schule und wenn ich euch jetzt alles erzählen würde, müsstet ihr euch locker eine Woche Zeit nehmen. Ehrlich. So inkompetent und gefühllos wie dort die Kinder in 4-5er Gruppen untersucht, nein abgefertigt wurden, hatte ich schon damals ein blödes Gefühl. Dies bestätigte sich dann beim Info-Abend..

Den „durften“ wir nämlich mit einer Taschenlampe bewaffnet, abends (und bitte OHNE Kinder) draußen wahrnehmen. Es wurde netterweise in einen der möglichen Klassenräume geleuchtet, damit man weiß wie diese aussehen und wenn man Fragen hatte, die die Leiterin nicht beantworten konnte, sollte man sich per Mail an die Schule wenden. Denn weitere Lehrerinnen waren am Info Abend für die Erste Klassen leider nicht vorhanden. Die Leiterin schwärmte auch nicht von ihren Schülern, sie schwärmte von sich. In einer Tour. Was SIE nicht alles hier schon erreicht hätte usw… Das bemerkte ich schon damals, denn der ganze Flur ist tapeziert mit Auszeichnungen von ihr. Personalbilder, Klassenfotos oder gar selbst gemalte Bilder der Kinder? Fehlanzeige.

Ganz anders

So ganz anders war es bei unserer Schule, als wir zur Voruntersuchung dort ankamen wurden wir herzlichst begrüßt, der Große wurde alleine untersucht und nicht wie damals bei der anderen „Elite“Schule mit vier anderen Kindern zusammen. Die Dame die ihn untersuchte und abgefragt hat war total einfühlsam und hat gleiche erkannt, dass mein Sohn schüchtern ist und nicht dumm (dies musste ich mir damals ja anhören). Die Leiterin unserer Favoriten Schule war wirklich engagiert und unterstützte uns, damit unser Sohn auf jeden Fall dort angenommen werden konnte. Den einen Tag hatte ich dann plötzlich 3 Anrufe, 2 von ihr und einen von unserer KiTa wo sie auch schon anrief um mir persönlich mitteilen zu wollen, das mein Großer den Platz bekommen hat!

Ein gutes Gefühl

Und jetzt sitz ich hier, einen Tag vor der Einschulung meines Sohnes und bin beruhigt. Denn ich weiß ich gebe ihn in gute Hände und somit kann ich mein schlechtes Gewissen, ihn bis 14 Uhr dort lassen zu müssen, etwas unterdrücken. Es macht mir nicht mehr soviel aus. Das ist ein gutes Gefühl.

Und der Schulweg?

Dennoch muss man sich weiterhin den skeptischen Fragen nach unserer Begründung für die gewählte Schule stellen. Stichwort Schulweg. Uns persönlcih war/ist die Qualität der Schule (die unseren Vortsellungen entsprechende Qualität) wichtiger als der Schulweg. Klar ist es super wenn Die Kids nach einer Woche allein zur Schule gehen könn(t)en. Will ich das? Muss das so sein? Was ist daran verkehrt oder falsch, wenn dem nicht so ist?

Meinen Sohn muss ich eh fahren, da die Lütte ja auch noch in die KiTa muss und ich zur Arbeit! Also wo ist bitte das Problem? Das macht ihn doch nicht gleich zum sozialen Krüppel, wenn er nicht alleine zur Schule gehen kann. Wobei, wenn mein Sohn sich morgens am Knotenpunkt X mit ein paar Klassenkameraden treffen möchte, um von da aus allein zur Schule zu gehen, dann darf er das gern! Dann lass ich ihn halt an diesem Punkt raus.

Die Freunde die er in seiner Klasse findet, sind hoffentlich klüger, als das sie eine Freundschaft anhand der Wohnortnähe und dem dann gemeinsamen Schulweg ausmachen. Immerhin reden wir ja auch nicht von einem utopischen Schulweg, den mein Sohn eigentlich nur mit einem Flugzeug hintersich bringen könnte.

Was solls, ich versuche mich nicht mehr über solch dusselige Fragen oder Kritiken aufzuregen, sondern genieße das Gefühl, das ich einen Tag vor seiner Einschulung habe.

Vertrauen. In Ihn. In die Schule und auch ein wenig in mich. ;o)

Eure quirlige Glucke

Sandy

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