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  • AutorenbildSandy

Geburtsbericht der Motte

Da fiel mir grade auf, das ich Euch den Geburtsbericht meiner Motte noch vorenthalten habe! Dann holen wir es doch gleich nochmal nach ;o) Es fing eigentlich alles nach dem Gyn Besuch am Mittwoch an. Denn dort hat meine liebe Gyn die Püppi ein wenig geärgert als sie -gefühlt- meine Gebärmutter umkrempelte. An dem Abend bekam ich eine knappe Stunde lang Wehen im 10min Takt und schwupp, so schnell wie sie gekommen sind, hörten sie auch wieder auf. Die Nacht über hatte ich immer leichte ‚Regelschmerzen‘ von denen ich ca. 4mal in der Nacht allerdings aufwachte, weil es dann doch etwas intensiver wurde. Aber noch lange nichts Weltbewegendes. Nun denn, ich wachte am Donnerstag auf, mit weiterhin leichten Regelschmerzen und dachte mir nichts dabei. Allerdings wurden diese den Vormittag über immer intensiver und auch teils so intensiv das ich mir mal die Zeiten notierte, in denen ich über 60sek. stärkere Schmerzen hatte. Ich hatte lustiger Weise keine Ahnung mehr wie sich Wehen anfühlen, denn bei meinem Racker damals platzte mir ja die Fruchtblase und die Wehen fingen erst im Krankenhaus an. Ich wußte zwar das, wenn es soweit ist, ich definitiv merken werde das es so weit ist, aber damit war mir in dem Moment nun auch nicht geholfen ;o) Also rief ich meine Hebi an, die mir verkündete das unregelmäßige Wehen (Falls es denn welche sind) eigentlich keine Geburtseinleitenden Wehen sind. Ich solle doch nochmal Treppen steigen, ein Glas Rotwein nach einer entspannten heißen Dusche trinken und im Anschluss den horizontalen Matratzen-Tango mit Dennis tanzen um Püppi den letzten Schubs zu geben. Hahahaha. HA HA. Sehr komisch. Treppen steige ich eh gefühlte 100mal am Tag, ich hab bis jetzt kein Alkohol in der Schwangerschaft getrunken, also werde ich auf’n letzten Metern damit nicht anfangen und im Bett ist für mich schon das normale von links nach rechts drehen eine gefühlte olympische Disziplin, in der ich kläglich versage, da ist an SOWAS definitiv nicht mehr zu denken. ;o) Tja, also blieb mir nur noch die heiße Dusche. Sehr schön, gesagt getan und was war? Nichts neues, die Schmerzen blieben, wurden aber weder stärker noch schwächer. Zum Mittag hin hörten sie dann ganz auf und somit entspannte ich mich und legte mich, wie mein Racker auch, zum Mittagsschlaf hin. Ich wachte 2Stunden später auf und merkte das die Schmerzen wieder da waren. Ich rief meinen Mann an und bat ihn heute pünktlich Feierabend zu machen, da ich mich echt kaputt gefühlt habe und mit diesen ollen Ziepen im Bauch konnte ich unseren Racker nicht auch noch den ganzen Nachmittag über bespaßen. Als ob ich es geahnt hätte, wurden die Schmerzen immer intensiver je später es wurde. Ich kritzelte nebenher die Zeiten auf und baute fröhlich mit meinem Großen irgendwelche Duplo-Türme. Endlich kam mein Mann von der Arbeit und so langsam merkte ich, das ich mich während dieser ‚Wehen‘ nicht mehr richtig Bewegen konnte. Die Minuten verstrichen und die Wehen wurden immer intensiver. Mir war nun wirklich endgültig klar das es Wehen sind. Als sie nun so stark waren, das ich sie richtig veratmen musste, rief ich im Krankenhaus an um dort nochmal eine Hebamme sprechen zu können, die mir sagt was ich tun kann/soll/muss. Da die Wehen aber weiterhin völlig unregelmäßig kamen (mal 6min, mal 9min, mal 12 und sogar 17min) gab mir auch diese Hebi die gleiche Antwort wie meine: Unregelmäßige Wehen würden eigentlich keine Geburt einleiten. Ich könne aber kommen, wenn ich mich zu Hause nicht mehr wohl fühle. AHA. Recht herzlichen Dank. Nagut, also hielt ich es noch aus. Meine Männer mampften schon fröhlich Abendbrot, während ich oben so unauffällig wie möglich meine weiterhin immer stärker werdenden Wehen veratmete. Nach einer 20min Pause, dachte ich das es wieder weniger werden wird und alles falscher Alarm sei und ging runter. Kaum war ich am Eßtisch angekommen, kam die aller erste richtig fiese-böse-blöde-mist-kack-Wehe. Ich weiß nicht wie, aber ich schaffte es diese scheinbar so lustig zu veratmen, das mein Großer sich kringelig lachte. Nur mein Mann wurde etwas blass um die Nase.. denn er begriff nun das es wohl ernst werden könnte und rief bei seinen Eltern an (die gefühlt nebenan wohnen) um bescheid zu sagen das wir , eher mein Mann, gleich unseren Großen zum übernachten vorbeibringen. Gesagt getan. Kurz vorm Anpfiff (Jaaaaahaaaa richtig, es spielte Deutschland an diesem TAG!) war mein Mann wieder zurück, der mir freudig berichtete mit wem er alles auf dem kurzen Weg gesprochen hätte. Schön das der Herr die Ruhe hat und noch einen Klönschnack mit sämtlichen Nachbarn hält, während seine Frau zu Hause wieder eine Handvoll Wehen allein veratmen durfte… Das Fussi-Spiel fing an und wir setzten uns auf die Couch. Ich motzte nach den Wehen, mein Mann motzte über die verpatzten Chancen der Deutschen und als es endlich Halbzeit war, empfand ich die Wehen als echt fiese und meinte nur zu ihm, das ich jetzt hoch gehen werde um mich umzuziehen und dann könnten wir los fahren ins Krankenhaus. Was haut der Herr dann raus? Ich solle mich doch oben noch ein wenig hinlegen und ausruhen. Immerhin seien die Wehen ja unregelmäßig und würden nicht zwingend bedeuten das es jetzt schon losgehe (Ach, erzähl mir was neues.. da passt er einmal auf.. einmal ..tz) und überhaupt, ich solle doch versuchen ein wenig zu schlafen. AHA. Grandiose Idee! Die alte Knalltüte meint also ich soll mich zwischen den 6-12minütigen Wehen ausruhen?! Aber klar doch, dann schlaf ich mal schnell 3min damit es mir danach besser geht?! Oh man, echt.. kaum war ich oben wurden die Wehen heftiger und ich versuchte alles erdenkliche um sie zu veratmen. Ich habe noch tatsächlich die 2. Halbzeit ausgehalten bis dann endlich mein Mann hochkam. Als er mich dann sah wurde er hibbelig und als er dann noch die dann kommende Wehe miterlebte sozusagen, war ihm doch endgültig klar das es definitiv heute, hier und jetzt, losgeht. Also putzte der Herr sich noch schnell die Zähne und kramte sein Rasierzeug raus. (Woher hat er diese Ruhe?????) In der Zeit hatte ich schon 3 Wehen im Abstand von 3-5min. Das veranlasste ihn sein Rasierzeug wegzulegen und runter zu rasen und Schuhe anzuziehen. Von Oben bis runter zum Anziehen hatte ich weitere 2 Wehen. Kaum saßen wir im Auto und fuhren, blieben sie aus. Mein Mann guckte permanent auf seine Uhr was mich völlig kirre machte. Ich wußte ich hätte jetzt schon mindestens eine weitere Wehe haben müssen, hatte ich aber nicht! Nun denn, wir kamen im Krankenhaus an, stiegen aus und gingen zum Eingang. Kurz vor der Tür, wo natürlich eine Handvoll Leute standen , kam eine echt böse Wehe, die mich veranlasste den Laternenpfahl zu umarmen. (leider erhielt ich dafür keinen Applaus der umnstehenden Leute..;o) ) Der Kreißsaal ist im 1. Stock und eigentlich innerhalb von 3min locker erreicht. In dieser Zeit hatte ich 2 Wehen. Kaum waren wir im Kreißsaal empfing uns auch schon eine Hebamme, die mich erstmal am CTG anschloss. Die Wehen die darauf verzeichnet wurden waren lachhafte Hügelchen im Vergleich zu denen die ich damals bei meinem Großen hatte. Verrückt wie man doch die Schmerzen einer Geburt wieder vergisst… Nun denn, nach 20min und einem Haufen Wehen kam die Hebi wieder um den Muttermund zu untersuchen. Ich rechnete damit das sie mir sagen wird das alles noch verschlossen ist und wir nach hause fahren sollen als sie mich mit einem „Wow, schon ganze 5-6cm!“ aus meinen Gedanken riss. Ich: „5-6cm????????? Was? Offen oder wie?!“ Jepp! Das konnte ich gar nicht glauben. Plötzlich wurde mir klar: Ich bekomme in den nächsten Stunden endlich unser Kind! Dank der geburtsvorbereitdenden Akpunktur sei meine Gebärmutter locker flockig weich und öffne sich dadurch halt schneller. Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!! Das sind die best investiertesten 30 Euro aller Zeiten gewesen!!! Also ab aus dem Wehenzimmer und direkt in den Kreißsaal. Mir wurde noch Tee serviert, mein Mann trank seinen 1. von insgesamt 2512458215sten Kaffee und wir plauderten zwischen den Wehen fröhlich über dies und das. Die Wehen hielten immer nur recht kurz an (im Vergleich zu den Wehen damals beim Großen) waren aber echt heftig. Langsam aber sicher überlegte ich ernsthaft ob ich nicht doch wieder eine PDA haben wollen würde. Vorab meinte ich ja das ich es diesmal OHNE probieren möchte (immer dieser feminine Ehrgeiz ;o) ) Dann kam eine Wehe die mich veranlasst hat meine Hebi das erstemal auch ‚laut‘ zu verkünden, das ich wohl demnächst nach ner PDA verlangen werde. Sie redete mir noch gut zu untersuchte nochmal meinem Muttermund und siehe da.. 6-7cm…Wenn ich also eine PDA haben möchte, dann sollte ich mich schnell entscheiden. Zwischen den Wehe ging es mir diesmal allerdings so gut, das ich mich einfach nicht entscheiden konnte ob ich nun eine PDA haben möchte oder nicht. Daraufhin bot sie mir ein Schmerzmittel für den Tropf an, den ich ja eh schon hatte (Streptokokken B Infektion, deswegen Antibiotikum). Ich willigte ein. Holla die Waldfee, der hat mich total duselig gemacht. Statt sich zu betrinken kann man sich auch n Beutel NaCl mit nem Schuß von dem Zeug reinziehen sag ich euch. Es wurde also noch lustiger im Kreißsaal. Nächste Runde Kaffee & Tee und n Plausch übers Wetter. Herrlich

) Nur leider waren da ja noch die Wehen, die diese positive Stimmung in regelmäßigen Abständen immer unterbrochen haben.. Das Schmerzmittelzeug war zwar ‚lustig‘ aber wirkte nicht. Ich hab bestimmt locker 20 weitere Wehen gehabt wo ich IMMER im Anschluß meinte: Diese Wehe warte ich noch ab und dann entscheide ich mich ob PDA oder nicht. Meine Hebi lachte sich scheckig über mich. Langsam packte mich die Panik, denn bei meinem Großen damals, wirkte die PDA ja erst verzögert, so das ich kaum Presswehen spürte. Sprich, ich konnte mir nicht vorstellen wie anders schmerzhaft Presswehen nun sind und das machte mir doch irgendwie ‚Angst‘. Letztendlich entschied ich mich doch wieder FÜR eine PDA…. Ich könnt mir in den Hintern beißen.. Der Anästhesist kam rein und ich wußte: der ist doof. Der Herr hatte wohl nur pauschal 5 Wörter pro Patient zur Verfügung und ließ sich auf keinen kleinen ‚Scherz‘ von mir ein um die Stimmung ein wenig aufzuhellen… Tja, 4mal hat der gute gestochen… ich saß eeeeeeeeeeeeeeeeeewig da, versuchte still zu sein und veratmete meine Wehen. Nun denn, irgendwann wirkte dann die PDA… so gut das ich die Wehen gar nicht mehr spürte. Die Wehen hörten plötzlich auf.. super.. also ab an den Wehentropf.. über 1 Stunde später tats sich noch immer kaum was und der Wehentropf wurde mächtig erhöht. Je höher die Dosis wurde, desto mehr merkte ich sie wieder. Öhm.. bis ich merkte, das ich wohl zu viel merke.. Aber als mir bewußt wurde, das die PDA nicht mehr wirkte, merkte ich das sich die Wehen verändern und ich langsam Druck nach Unten verspüre. Die ersten Beiden Presswehen hab ich volle Möhre verschenkt, da ich statt zu pressen gemeckert habe, dass ich meine Wehen ja spüre usw. Dann motzte mich kurz meine Hebi an und ich gehorchte. Ich hab ganz schön gebrüllt diesmal, was mir unendlich peinlich war und ich mich nach jeder Wehe erstmal entschuldigte.. Naja, 3 oder 4 Presswehen später floppte das Köpfchen schon raus (diesmal ohne jegliche Fremdeinwirkung) und schon meckerte unsere kleine, zarte Motte. Schwuppdiewupp floppte es noch 2mal und sie lag auf mir. Mein Erster Gedanke war: Sie sieht aus wie ihr Bruder bei der Geburt!!! Das war schon echt irre.. Ich hab Rotz und Wasser geheult. Mein mann auch und süß wie er ist, lobte er mich wie toll ich das gemacht hab und was sag ich??“Ja, stimmt.. ich fand mich auch richtig gut!“ Da haben wir gut gelacht und wir witzelten noch ne ganze Weile rum, denn wir warteten auf die Plazenta…meine Plazenta… schon wieder… wieder wollte sie nicht so, wie es sich gehört. Als sie denn endlich kam (die Nachwehen sind echt lachhaft) stellte meine Hebi wieder fest das doch ein Stückchen noch fehlt und ich in den OP muss. Da die PDA bei mir ja nicht wirkte, musste ich dann eine Vollnarkose bekommen. Der blöde Anästhesist hat es dann diesmal richtig gemacht und ich hab wirklich nichts vom Ausschaben und Nähen (Ja hab wieder einen Dammriss, aber alles halb so wild) mitbekommen. Um 4.12 Uhr wurde meine Motte geboren, um 6 ging ich in den OP und um kurz nach 7 war ich wieder zurück im Kreißsaal. Gegen 9Uhr kam ich dann aufs Zimmer und konnte dann langsam etwas ‚entspannen‘ ;o) (Wäre da nicht meine Bettnachbarin gewesen die sogar Nachts um 23 Uhr Besuch von Mann und Kindern bekommt und permanent den TV laufen lässt, egal ob sie da ist oder nicht..aber das ist eine andere Geschichte ;o) ..)

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