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  • AutorenbildSandy

Kinderbücher zum Thema Tod

Es gibt Themen, da weiß man manchmal einfach nicht mehr weiter. Die Kids fragen einen Löcher in den Bauch und dann steht man plötzlich wie Ochs vorm Berg und kommt in Erklärungsnot.

—– Dies ist KEIN gesponserter Beitrag! Die Bücher hab ich mir völlig unvoreingenommen selbst gekauft und stelle sie Euch vor —–

Wie kann ich einem Kleinkind das Thema Tod erklären ?

Wie kann ich einem Kleinkind das Thema Tod erklären, ohne es zu verängstigen und ohne es „zu religiös“ zu beschreiben?

Wie ihr schon lesen konntet, verstarb letztes Jahr meine Schwiegeroma, die Uroma der Kids. Auch meine Oma erkrankte an Krebs, glücklicherweise ging es bei ihr gut aus, jedoch war das Thema einfach sehr präsent. Ich durchsuchte das Netz und blätterte mich virtuell durch zahlreiche Rezensionen. Viele dieser Rezensionen waren leider nicht sehr hilfreich, da doch jeder Unterschiedliche Auffassungen hat und somit die Bücher ganz anders beurteilt.

Letztendlich habe ich mich für 3 Bücher entschieden und möchte sie Euch hier einmal vorstellen.


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Buch  Nummer 1

‚Adieu, Herr Muffin‘ wurde mir von einer Erzieherin aus dem Kindergarten meiner Kids empfohlen:


Adieu, Herr Muffin

Dieses Buch wurde als ‚bestes Bilderbuch des Jahres‘ in Schweden ausgezeichnet und hier zum Beispiel von einer katholischen Nachrichtenagentur als „einfühlsames und tröstendes Kinderbuch“ empfohlen.

In diesem Buch geht es um ein Meerschweinchen, was alt und schwach ist und von Tag zu Tag schwächer wird. Dieses Meerschweinchen bekommt irgendwann so starke Bauch- und Beinschmerzen, das es eines Tages nicht mehr aufwacht.

Ich versuch mich mal etwas ausführlicher. Herr Muffin bekommt täglich einen Brief und etwas zu Essen. Die Briefe stammen von dem Kind, was sich um das Meerschweinchen kümmert. Im ersten Brief steht „Herr Muffin, ich bin so traurig, weil Papa sagt, das alte Meerschweinchen plötzlich sterben können …“ Herr Muffin ißt den Brief auf, wie immer. (Mein Instinkt würde hier direkt auf die Ursache der Bauchschmerzen weisen, allerdings möchte ich das Buch nicht völlig veralbern ;o) ) Auf den folgenden Seiten erzählt Herr Muffin von seinem erfüllten Leben, schwelgt in Erinnerungen und die Bauchschmerzen beginnen. Es wird immer wieder wird auf die Schmerzen hingewiesen. Dann folgt der nächste Brief, in dem das Sterben mit Einschlafen assoziiert wird, was ich persönlich auch nicht grade so treffend finde. Herr Muffin hat natürlich immer stärker werdende Bauchschmerzen und bereits einen Schnupfen dazu bekommen. Das Ende naht und der Brief der ihn dann wieder reingelegt wird, versucht auf den vorherigen aufzubauen und umschreibt nun das Einschlafen. Dann ist Herr Muffin tot und jetzt sind auf der nächsten Seite tatsächlich „Todesanzeigen“ aus einigen Zeitungen, was ich als völlig unsinnig empfinde. Nachdem Herr Muffin mit seinen Lieblingssachen begraben wurde, guckt die Familie Fernsehen. Denn das ganze Land sei in Trauer und selbst die Könige würde zur Beerdigung kommen.

What the F*piep*?

Sorry, aber was soll das? Es findet dann eine Beerdigung statt, auf der fremde Menschen  eine Rede halten und ums Meerschweinchen trauern. Das Tüpfelchen auf dem i ist dann das „Meerschweinchenlied“, was ganz zum Schluß im Buch steht und alles andere als Hoffnung verbreitet.

Ende der ersten Strophe:

„So viel im Leben ist klar, am Ende liegst du auf der Bahr.“

Ganz klar, sterben müssen wir alle, irgendwann. Und ja, es ist natürlich und man sollte mit diesem Thema offen umgehen. Allerdings halte ich die Wortwahl in diesem Buch zu 95% für nicht kindgerecht und kann dies definitiv nicht empfehlen. Ich habe es trotzdem mit meinen Kids gelesen. Natürlich habe ich das mit den Bauchschmerzen einfach ausgelassen. Ich habe deutlich gemerkt das die Briefe und auch das mit den Todesanzeigen und TV-Übertragung der Beerdigung nicht nachvollziehbar für den Großen war.

Mein Fazit:

Sollte Euch ein Vogel gegen das Fenster geflogen sein, oder euer Kind Ironie und Sarkasmus verstehen können, könnte dieses Buch als Türstopper durchaus nützlich sein.

Buch Nummer 2

Es kann bekanntlich ja nur besser werden ;o) Somit kam ich auf folgendes Buch:


Abschied von der kleinen Raupe

Hier geht es um zwei beste Freunde, eine Schnecke und eine Raupe. Es geht hier primär erstmal um die enge Freundschaft, bis eines Tages die Raupe bei sich eine Veränderung bemerkte. Beim Verabschieden sagte sie zur Schnecke: „Irgendwie fühle ich mich heute anders als sonst. Ich spüre, dass mein Raupenleben sich ändert. Das geschieht bei uns Raupen irgendwann. Gute Nacht!“

Am nächsten Morgen, als die Schnecke wieder zu ihrem Freund wollte, war die Raupe nicht mehr da. Sie dachte über den letzten Satz nach und fing an zu weinen, denn sie verstand nicht was passiert war. Das hörte eine andere Schnecke und sprach mit ihr. Diese alte Schnecke erklärte „Er ist gestorben! […] Das heißt, dass für sie ein anderes leben angefangen hat, an einem anderen Ort. Sie ist nicht mehr hier, und sie wird auch nie mehr wiederkommen. Niemand weiß wo dieser Ort ist, auch ich nicht. Das einzige was ich weiß, ist, dass er sehr schön ist und dass es ihr dort sehr gut geht.“Diese Erklärung finde ich total schön und absolut logisch.

Die Schnecke weint, während ihr weiter ganz toll erklärt wird, dass Verstorbene immer in unseren Gedanken bei uns sind. Auch nach diesem zusammentreffen der beiden Schnecken wird erwähnt das sie sich immer an ihren Freund erinnert, aber sich nun halt mit anderen Freunden trifft. Für mich die beste Art um durch die Blume zu sagen „das Leben geht weiter“. Auf der letzten Seite wird erklärt, das die Raupe nun – ja ich weiß ihr wußtet es bereits – ein ganz toller, wunderhübscher Schmetterling war. „.. das war schöner, als alles, was sie bisher erlebt hatte. […]“  Was für ein grandioses Ende. Im Prinzip genau das wonach ich suchte. Auch bei meinen Kids kam das Buch super an und aus dem Großen sprudelte gleich ein „Es tut also gar nicht weh zu sterben?“ heraus. Danke, DARUM geht es mir. Ich möchte meinen Kids keine Angst machen, sondern ihnen erklären das es halt zum Leben dazugehört, aber auch nicht schlimm ist. Nur für die „Zurückbleibenden“, denn die vermissen den Verstorbenen einfach sehr. Absolut logisch und für (meine) Kinder nachvollziehbar.

Mein Fazit:

Möchtet ihr euren Kids auf eine positive und kindliche Art das Thema Tod erklären? Dann holt es Euch. Klare Kaufempfehlung!

Buch Nummer 3

Durch Zufall stieß ich bei Instagram (ich hab leider vergessen bei wem das war!) auf dieses Buch ‚Ein Himmel für Oma‘


Ein Himmel für Oma

Es beginnt (recht ausführlich) mit einem Vogel, dessen Namen „Leben“ bedeutet. Dieser wird zusehends schwächer und stirbt letztendlich. Die Oma klärt ihre Enkelkinder darüber auf und vermittelt ihnen, – während sie selber immer schwächer wird – dass Verstorbene in unseren Erinnerungen weiterleben. Erster Pluspunkt. Der Junge fragt seine Oma, ob auch sie mal sterben wird. Darauf geht sie allerdings nicht ein, sondern erzählt wieder von den Erinnerungen, die in unseren Herzen bleiben. Danach wird die Oma immer schwächer, bis sie irgendwann nicht mal mehr aus dem Bett steigen kann. Es folgen ein paar Seiten mit Unterhaltungen der Enkelkinder und der Oma die ich zwar verstehe, aber die ich irgendwie unnötig finde. Schwer zu erklären.

Eines Morgens wurden die Kinder ins Zimmer der Oma geführt, die nun tot im Bett lag. Die Kinder assoziieren dies gleich mit dem Tod des Vogels und sagen, dass ihre Oma nun – wie der Vogel – im Himmel sei.

Jetzt kommt allerdings das, was ich an diesem Buch am besten finde. Die Mutter nimmt die Kinder bei Seite und schwelgt mit ihnen zusammen in Erinnerungen. Sie zückt ein Buch, worauf „Unsere Oma“ steht. Sie und die Kids schlagen dann diverse Möglichkeiten vor, wie sie dieses Buch füllen könnten. Mit Fotos der Oma, oder Bilder die die Kinder extra für die Oma malen und diese dann dort einkleben können, und, und, und. „Dann lebt Oma immer weiter!“- „Ja, in unseren Herzen!“ Ist der Schlusssatz.

Das Tüpfelchen auf dem i kommt aber erst noch. Die aller letzte Doppelseite in diesem Buch, enthält ganz tolle Tipps von einer Trauerbegleiterin, die spezialisiert ist auf Kindertrauer. Ich würde mir dieses Buch alleine nur für diese Seite wieder kaufen!

Mein Fazit:

Wer auf etwas mehr auf „durch die Blume“-sprechen steht und eine richtige ‚Geschichte‘ sucht, der wird mit diesem Buch sehr zufrieden sein. Sucht ihr nicht nach einem „greifbaren Danach“ (wie im vorherigen Buch), sondern möchtet dies lieber unbenannt lassen und es auf die Erinnerungen an die verstorbene Person beschränken, dann MÜSST ihr dieses Buch kaufen.

Ihr Lieben,

ich hoffe ich konnte Euch einen guten Einblick in diese Bücher geben und dem ein oder anderen vielleicht sogar bei seiner Entscheidung ein bisschen helfen.

Welche Bücher über dieses Thema habt ihr denn so zu hause? Oder wie geht ihr überhaupt mit dem Thema um? Da bin ich doch mal sehr gespannt und freue mich auf Eure Kommentare!

Liebste Grüße,

eure Sandy

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