Sandy
Mein Jahr 2016
Momentan liest man überall diverse Schimpftiraden auf das Jahr 2016. Eigentlich bin ich kein großer Fan von solchen Jahresrückblicken und erst Recht nicht von solch negativen. Aber dann dachte ich über mein persönliches letztes Jahr nach und merkte, mein 2016 war teilweise echt ätzend.
Also sitze ich hier, auf den letzten Metern des Jahres 2016 und tippe meinen Jahresrückblick. Doch wisst ihr was? Als ich hier grade so vor mich hintippte, zählte ich bewusst erstmal die negativen Ereignisse auf. Klar, die sind einem meist durchaus stärker im Gedächtnis geblieben, als die durchschnittlichen, positiven Erlebnisse. Aber dann, Stück für Stück friemelte ich mir hier Einen zurecht um alles chronologisch in die richtige Reihenfolge zu bekommen und ZACK, siehe da: So Scheiße war das Jahr gar nicht!
Mein Jahr 2016
Und jetzt mag es makaber klingen, wenn ich direkt und unverblümt einmal die negativen Dinge Stichwortartig aufzähle, aber die Art wie kurz ich diese Dinge halte sagt rein gar nichts über die Gefühle aus, die sie in mir erzeugen!
Zum Einen den Tod meiner geliebten Omi. Schmerzvoll und irgendwie plötzlich. Die Beerdigung war wunderschön, ganz im Gegensatz zu der, meiner Schwiegeroma, die weiß Gott etwas ganz anderes verdient hätte. Sie starb nämlich schon letztes Jahr und da die damalige Trauerfeier komplett anders als gewünscht verlief, kam es zu einem Streit zwischen Bestatter und Schwiegervater. Es zog sich bis Mitte diesen Jahres und der Bestatter behielt die Urne bis dato ein!!! Ja, ihr lest richtig! Und als wenn dies nicht schon genug wäre, nein der Knaller kommt noch. Denn als sie endlich bestattet werden konnte, da sich beide Parteien (widerwillig) einigten, traf meiner Schwiegermutter der Schlag, fast im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir kamen in die Kapelle wo die Urne in der Mitte aufgestellt wurde. Die Tür öffnete sich und meine Schwiegermutter brach zusammen. Im ersten Moment dachte ich: Okay, es ist schwer für sie, jetzt, nach so langer Zeit endlich richtig Abschied nehmen zu können. Aber dann klärte sie uns auf. Es war die falsche Urne!!!
Als ob eine Trauerfeier nicht schon genug Schmerz bereitet, nein hier kam ein Klopper nach dem Nächsten. Ich weiß nicht mehr genau wie dieser Tag zu Ende ging, aber ich weiß noch wie froh und DANKBAR ich war, das die Beerdigung meiner Oma so wunderschön verlief.
Du fehlst
Tja und weil wir grade beim makaberen Thema sind und es dafür leider keine bessere Überleitung gibt, komm ich direkt zum nächsten Verlust. Unser Kater Whisky starb im April und dies traf den Großen mehr, als wir je gedacht hätten. Die Lütte hatte nie so einen Draht zu ihm gehabt wie der Große. Er ist ja sowieso deutlich sensibler und hatte in „Dicki“ (wie wir ihn aufgrund seiner maskulinen Körperfülle nannten) eine Art Seelenverwandten gefunden. Noch heute hat er manchmal Tage an denen er ihn enorm vermisst. Dann schwelgen wir in Erinnerungen und malen ihm ein Bild, was wir dann in den Ordner „für Dicki“ abheften.

Puh.. das waren auch schon die Klopper diesen Jahres, also Zeit für die positiven Dinge in unserem Leben!
THINK POSITIV

Im April hatten wir nämlich unseren ersten Hochzeitstag und haben ihn totaaaaaaal genossen. Wahnsinn… schon ein Jahr verheiratet. Doch woran merkt man am meisten, das die Zeit an einem vorbei fliegt? Jepp, an den Geburtstagen der Kinder. Der Große wurde im Mai tatsächlich schon 6. SECHS JAHRE. Das Thema Schule kam mit großen Schritten auf uns zu und auch bei der Lütten merkte man deutlich, das sie nicht mehr so klein ist. Ihr vierter Geburtstag verlief genauso schön wie der vom Großen und dann ging es für uns alle auch schon ab in den Urlaub.

Mallorca rief uns erneut zu sich und wir hatten zwei wunderschöne Wochen auf unserer Lieblingsinsel. Die Kinder schwärmen immer wieder von diesem Urlaub und würden am liebsten jedes zweite Wochenende dorthin fliegen. Es ist schön zu sehen, dass auch die Kinder diesen Urlaub genießen konnten und genau wissen, das das etwas Besonderes ist.
Schlag auf Schlag

Kaum waren wir wieder da, stand auch schon die Einschulung vom Großen vor der Tür und auf einmal wurde ich gezwungen ihn loszulassen. Ein merkwürdiges Gefühl. Es ist ein ganz neuer Lebensabschnitt und zwar nicht nur für ihn. Ich habe knapp 4 gespeicherte Beiträge zum Thema Schule hier bei WordPress, die alle samt vor Emotionen überkochen und noch nicht bereit sind, veröffentlicht zu werden. Denn dieser Schritt kostet uns auch jetzt noch sehr viel Kraft.

Mein Großer Schatz hat sich sehr schwer getan mit dieser Veränderung. Zum einen ist sein komplett geregelter Alltag über den Haufen geworfen worden und zum anderen kommt er von einer „heilen Welt Blase“ in die „reale Welt Blase“. Denn hier rennst du nicht wegen jedem Furz und Feuerstein zum Lehrer, der dann versucht den Streit zu schlichten, dich zu beschützen vor den Großen oder, oder, oder. Nein, hier bist du auf DICH gestellt, musst Stärke und Mut beweisen. Wirst irgendwie mitten drin doch allein gelassen, auch wenn es offiziell heißt, das die „Kleinen“ in ihrem neuen Umfeld begleitet werden. In diesem Falle teilweise von Paten aus der 4. Klasse die ihnen erstmal sämtliche Gossen-Schimpfwörter beibringen, Prügel androhen und den Kids das Pausengeld abziehen.
Schöne, reale Welt.
Ja Mensch, was für eine Überleitung! Reale Welt. Hätte ich doch fast vergessen nochmal von der Veranstaltung #Blogfamilia im Mai zu schwärmen! Denn das könnte ich immer noch, ausgiebig! Ich habe so tolle Menschen kennengelernt und freue mich schon jetzt wie eine Irre darauf, auch nächstes Jahr wieder auf tolle Blogger-Veranstaltungen mit dabei sein zu dürfen!
Positives überwiegt!
Eine Überleitung bei der man jetzt erstmal meinen könnte ich hab sie nicht mehr alle. Das ist momentan auch so. Im November brach ich zusammen. Meine kleine perfekte, funktionierende Welt fiel in sich zusammen. Diagnose Burnout.
Auch wenn es im ersten Moment alles andere als positiv wirkt, zieh ich dennoch viele Punkte aus meiner jetzigen Situation raus und lerne. Ich lerne aus gewissen Fehlern, die ich vorgelebt bekam. Wenn man es erstmal zu lässt, und tief in sich und seiner Kindheit wühlt, dann findet man so viele Dinge, denen man sich sonst nie bewusst geworden wäre. Es mag sich verwirrend anhören, aber es wird mir Stück für Stück mehr klar und vielleicht werde ich im kommenden Jahr ausführlich darüber schreiben. Momentan muss ich es erstmal alles sacken lassen und selbst lernen, damit umzugehen.
Ich bin einfach unendlich dankbar für all die Lieben Menschen in meinem Leben. Für die, die ich leider nun ziehen lassen musste, aber auch für die, die ich neu dazu gewonnen habe. Erst recht aber, bin ich dankbar für die, die wirklich IMMER an meiner Seite stehen, seit Jahren.
Ich liebe Euch! Danke!

Und die Moral von der Geschicht‘
Ein rein beschissenes Jahr, das gibt es nicht!