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  • AutorenbildSandy

Mit dem Zweiten fühlt man doppelt!

Mit dem Zweiten fühlt man doppelt!

Da ich grade in letzter Zeit vermehrt Artikel über das Thema „Gerechtigkeit gegenüber dem zweiten Kind“ gelesen habe, möchte ich gern einmal erzählen, wie es mir ganz persönlich damit ging und geht.

Als ich damals mit unserer Motte schwanger wurde, hatte ich (und mein Mann auch) tierische Angst davor, mein zweites Baby nicht so lieben zu können wie mein Erstes. Es war für mich einfach unvorstellbar diese Gefühle, die ich meinem Sohn gegenüber habe, erneut empfinden zu dürfen. Ich hatte Angst das ich von der Liebe gegenüber meines Sohnes etwas abzwacken muss, um meine Tochter lieben zu können.

SCHWACHSINN

Damals, als ich meinen Sohn noch völlig verschnoddert und verschmiert auf meiner Brust lagen sah, klappte ein Schalter in meinem Herzen um. Pure, bedingungslose Liebe sprudelte von dem Moment an aus meinem Herzen und strömte durch meinen kompletten Körper. Dieser Moment war so ergreifend und so, sooo wunderschön. Ich war und bin unendlich dankar dafür, dies fühlen zu dürfen! Kein Wunder also, dass man sich nur sehr schwer vorstellen kann, wie dieses Gefühl, was einen plötzlich so übermannt, nocheinmal über einen kommen kann. Es ist schlicht weg nicht zu begreifen. Bis zu dem Moment, wo man zum zweiten Mal sein eigen Fleisch und Blut auf seiner Brust liegen hat. Denn genau dieser Moment, der mir als bisher schönster Moment in meinem Leben im Herzen geblieben ist, passiert nochmal. Es wird ein weiterer Schalter, mit genau der gleichen Intensität an Liebe für dein Kind umgelegt und es sprudelt erneut bedingungslose Liebe durch dein Herz, deinen Körper und du bist einfach unendlich glücklich und dankbar darüber. Dankbar das du diesen Moment WIEDER erleben darfst und dankbar, dass DU tatsächlich im Stande dazu bist, dein zweites Kind ebenso intensiv lieben zu können, wie dein Erstes.

Ich weiß es klingt kitschig, Mädels es ist aber wahr. Absolut!

Als meine beste Freundin mich damals fragte, wie das denn nun so ist, mit zwei Kindern. Ob man anders fühlt, oder doch weniger liebt, da sagte ich ihr genau das. Sie war zu dem Zeitpunkt nämlich mit ihrem 2. Kind schwanger und ihr gingen die gleichen Ängste, wie wohl fast jeder Schwageren, durch den Kopf. Als ich sie dann nach der Geburt ihres zweiten Sohnes besuchte, lächelte sie mich an und sagte „Du hattest Recht.“

Natürlich ist das erstgeborene Kind zu dem Zeitpunkt wo das Geschwisterchen kommt, schon weiter im Verhalten, im Wesen , in der Entwicklung. Es gibt einem schon deutlich „mehr“ zurück, sagt vielleicht schon „ich hab dich lieb Mama!“ oder umarmt einen, aber das hat trotzalledem nichts mit der Intensität des Gefühls ‚Liebe‘ zu tun. Dieses Gefühl wächst von Tag zu Tag.

Mein Großer ist eher introvertiert, ruhig und spielt auch gern für sich. Die Motte ist da komplett anders. Hat gern viele Leute um sich rum und versucht auch permanent einen beim Spielen einzuspannen. Ich erwische mich oft dabei, wie ich von ihr Dinge erwarte, die ich vom Großen gewohnt bin. Ganz banales Beispiel: Alleine spielen. Ich rede hier nicht von 2 Stunden in Ruhe spielen, sondern wirklich mal sich alleine beschäftigen zu können. Der Große macht das super, hat das auch immer schon gemacht. Er braucht auch die Ruhe um sich, die Kleine jedoch nicht. Das vergesse ich dann oft, wenn ich schon wieder die Augen rolle, weil die Lütte um mich rum schwirrt ohne auch nur ansatzweise mal 5min allein gespielt zu haben. Sie ist halt ein anderer Typ, ist aber auch – und das ist das wichtigste an der Sache – noch jünger! Man erwartet zu schnell zu viel von den jüngeren Geschwistern. Zumindest geht es mir so ;o)

Ich bin froh das jedes unserer Kinder ein eigenes Zimmer hat, auch wenn das Zimmer unserer Motte wirklich klein ist. Grade der Große besteht mittlerweile nun immer öfters auf sein „Ruhe“ und sagt es seiner Schwester auch ganz klar. Ich finde das klasse.Es ist so wichtig das unsere Kids wissen was sie wollen und dies auch vernünftig sagen können!

Trotzdem, oder auch grade deswegen vielleicht, gibt es oft Situationen in denen ich mich eigentlich zweiteilen müsste. Unsere Motte schafft es ganz gut sich schnell in den Mittelpunkt zu stellen und verdrängt oft den Großen dadurch. Der nimmt sich eh schon oft zurück und das allein, bricht mir jedesmal das Herz. Fakt ist: Ich kann mich nicht zweiteilen. …noch viel wichtiger jedoch: Ich kann es nicht jedem RECHT machen!

Wenn ich mit dem Großen grade mit der Ritterburg spiele, dann muss die Kleine halt auch mal zurück stecken. Denn sie kann auch nicht jedes mal mitspielen. 1. weil sie aus Prinzip schon nicht so spielt wie ihr Bruder es gerne möchte ;o) und 2. weil auch der Große ein Recht darauf hat, mal alleine mit mir zu spielen. Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt. Ich zwinge sie bewusst nicht dazu permanent MITeinander zu spielen, da ich es für sehr wichtig halte, das sie sich auch mal alleine beschäftigen müssen. Teilen müssen sie schon den lieben langen Tag, ob zu Hause oder im Kindergarten und zu hause kommt man ja bekanntlich auch gern zur Ruhe ;o)

Die Lütte hat aber oft Glück, denn meistens darf sie doch mitspielen, wenn wir Ritter spielen…Dann ruft der Große sie „Du kannst mitspielen. Bring deine Prinzessin und dein Pferd mit, die Drachen haben Hunger!“ ;o)


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